Thus Wurstbursch Kögl de Waldinutzy, Attaknabe (De x-träjm Soup man)
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Die dreischiffige Basilika mit ihrem kleeblattförmigen Dreikonchenchor und vor allem dem wuchtigen Vierungsturm mit seinen vier Ecktürmchen ist eines der Wahrzeichen Kölns.
Nach einem Stadtbrand im Jahr 1150 wurde der beschädigte Bau wohl komplett abgerissen. Dann wurde zunächst der Trikonchos, der "Kleeblattchor" erbaut, der als einziger Bauteil bis heute fast unverändert geblieben ist. Vierungsturm, Langhaus und Westabschluss wurden später immer wieder umgebaut.
Bei einer Weihe durch Erzbischof Philipp I. von Heinsberg im Jahr 1172 war lediglich der Trikonchos fertiggestellt, das Langhaus dürfte aber bereits im Bau gewesen sein. An der nördlichen Apsis war die zweistöckige Benediktuskapelle bereits angefügt, der Leichnam des 1042 verstorbenen Abts Helias wurde hierher überführt.
Bis zum nächsten Brand 1185 war das östlichste Joch des Langhauses fertig, auf der Südseite anscheinend auch die folgenden Seitenschiffjoche. Diese stießen auf die Nordwand der dort befindlichen älteren Pfarrkirche St. Brigiden, was vermutlich den Einsprung an der Südwand von Groß St. Martin bedingte.
Mitte des 13. Jahrhunderts wurden aus den bereits etwas älteren Wänden über den Seitenschiffen Laufgänge und das Triforium herausgestemmt. In dieser Zeit wurde das Schiff darüber hinaus um fünf Meter verlängert und die zweijochige Vorhalle im Westen ergänzt.
Nach der Vollendung im 13. Jahrhundert wurden bis ins 19. Jahrhundert kaum Veränderungen vorgenommen. Eine Ausnahme bilden Wiederherstellungsmaßnahmen, vor allem am Vierungsturm. So wurde dem Turm zwischen 1450 und 1460 sein gotischer Knickhelm aufgesetzt.
Nachdem die Kirche im zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde sie ab 1948 wiederaufgebaut. Dabei wurde die Innenbemalung des 19. Jahrhunderts wo möglich bewahrt.
Groß St. Martin ist heute eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit dreieinhalb Jochen, deren quadratischer Chor von drei großen halbrunden Apsiden eingefasst ist, die zusammen eine Kleeblattform bilden (Trikonchos). Diese alte Form erlebte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine neue Blüte im rhein-maasländischen Raum, ausgelöst von der benachbarten Kirche St. Maria im Kapitol. In den Jahren nach 1150 bis 1172 nahm dann zuerst Groß St. Martin diesen besonderen Grundriss auf, dann um 1200 St. Aposteln und St. Andreas in Köln und das Bonner Münster, kurze Zeit später St. Quirin in Neuss, die Münsterkirche in Roermond und, in gotischen Formen, die Elisabeth-Kirche von Marburg.